Watzendorf

Watzendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuendettelsau im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.

 

Geografie

 

Durch das Dorf fließt der Watzendorfer Bach, ein rechter Zufluss der Aurach. Ca. 0,5 km nördlich befindet sich der Aschberg (434 m ü. NN). Nordöstlich schließt sich das Waldgebiet Hotzen an, ca. 0,5 km südlich liegt die Flur Gaßäcker.

 

Geschichte

Watzendorf wurde 1212 erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Namen kann man schließen, dass das Dorf von einem Wazo gegründet wurde. Eine Besiedlung beriets vor dem jahr 1000 kann angenommen werden.

 

Das Kloster Heilsbronn erhielt von dort den Tehnten teils als Geschenk Seyfrid Bruschenkels, teils von den herren von Pfefferbalg, die ihren Zehntanteil 1336 an den 16. Abt Gamsfelder verkauft hatten.

 

Der 33. Abt Schörner beklagte sich über das dortige Gemeindeleben zur Reformationszeit folgendermaßen in einem Brief an den Amtmann Christoph von Seckendorf zu Windsbach: "Die dortigen Unterthanen der mancherlei (viererlei) Herrschaften sind alle voll Neid und Hass wegen Wasser, Weide, Hirtenpfründe und Weth. Da ist beständiges Klagen und Prozessiren. Wären sie Alle unter einerlei Herrschaft, so wäre der beste Rath, sie Alle zusammen in einen Thurm zu werfen und sie so lang bei Wasser und Brot darin zu lassen,bis sie einig würden. Ohne Zweifel würden sie dann basld einig werden."

 

 

Ein Bericht über den Zustand des Ortes nach dem Dreißigjährigen Krieg enthält die Worte: "Oede und hinweggebrannt."  Tatsächlich wurde Watzendorf völlig zerstört und erst durch Österreichische Vertriebene wiederbesiedelt.

1934 entdeckte der Watzendorfer Kleinbauer Peter Kohl auf seinem Acker ca. 1800 Silbermünzen, die in Leinen eingewickelt waren. Sie stammen aus einer Zeit zwischen 1220 und 1261 und stellen für diesen Zeitraum den drittgrößten Münzfund im süddeutschen Raum dar. Die Münzen wurden an Museen, Händler und Sammler in ganz Europa verkauft.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) bildete Watzendorf mit Wollersdorf eine eigenständige politische Gemeinde. Am 1. Januar 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform nach Neuendettelsau eingemeindet.

 

Religion

 

Ursprünglich waren die Bewohner nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt. Im Jahr 1473 wurde St. Kunigund in Reuth zur Pfarrei erhoben und löste sich mit den umliegenden Orten, zu denen auch Wollersdorf gehörte, von der Mutterkirche los. Bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts - spätestens im Jahr 1545 - wurde St. Kunigund Filiale von St. Michael in Weißenbronn. 1812 schließlich wurden Watzendorf und Wollersdorf an die Pfarrei St. Georg in Bertholdsdorf abgegeben, zu der die Bewohner evangelischer-lutherischer Konfession bis heute angehören.

 

Watzendorf zählt rd. 50 Einwohner

 

Quelle: Wikipedia

Foto mit freundlicher Genehmigung von Martin Vollet


Watzendorfer Münzfund